Klimaneutralität in Aachen bis 2030. Das sind 8,4 Jahre, 101 Monate, 443 Wochen oder 3102 Tage, die bleiben, um den CO2-Ausstoß auf ein Niveau zu brechen, auf dem es sich zuletzt vor der Industrialisierung befand. Aber anders geht es nicht. Das meinen zumindest die 15 Initiator:innen vom Klimaentscheid Aachen. Wer am Samstagnachmittag am Elisenbrunnen vorbeigelaufen ist, dem wird das kaum entgangen sein. Von 14 bis 18 Uhr wurden Reden gehalten und eine Band spielte Live-Musik. Absicht dieser Auftakt-Veranstaltung: Unterschriften sammeln, und zwar viele.
Unterschriftenaktionen; Daumenschrauben der Demokratie
Die Initiative “Klimaentscheid Aachen” führt einen sogenannten Einwohnerantrag durch. Sie sammeln also möglichst viele Unterschriften von den Einwohner:innen Aachens, um ein bestimmtes Anliegen durchzusetzen. So soll bewiesen werden, dass es von der breiten Masse der Aachener:innen unterstützt wird. In NRW sind es mindestens 4% bis 5% der Bewohner:innen einer Stadt, die unterschrieben haben müssen. Ist das geschafft und die nötige Menge an Unterstützer:innen und Unterschriften gesammelt, muss der Stadtrat sich in einer öffentlichen Sitzung mit dem Anliegen auseinandersetzen.
Die Forderung des Klimaentscheids Aachens: Stärkere Maßnahmen, um bis 2030 eine klimaneutrale Stadt zu werden. Denn ein Konzept zum Klimaschutz in Aachen gibt es zwar schon, das ist nach Ansicht der Organisator:innen aber nicht ambitioniert genug. Eigene Maßnahmen schlagen sie nicht vor. Stattdessen fordern sie einen konkreten Plan, bestehend aus einzelnen, umsetzbaren Schritten, um zur Erfüllung des Pariser Klimaabkommens beizutragen. Dem zufolge muss die Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C begrenzt werden – eine gigantische Aufgabe. Aber eine Aufgabe, der wir uns stellen müssen. Und zwar besser früher als später, so viele Expert:innen.
Aktion hat gerade erst begonnen
Laut den Organisator:innen ist ihre Veranstaltung ein Erfolg gewesen. 400 Unterschriften haben sie gesammelt und, so hoffen sie, Aufmerksamkeit erregt. Ins Gespräch zu kommen und sich einen Namen in der Stadt zu machen finden sie dringend nötig, um genug Unterschriften für ihr Vorhaben sammeln zu können. Weitere Aktionen sind in Aussicht, Klimaneutralität bis 2030 bald auch?