Der Krieg hat seinen Schatten längst auch auf Aachen geworfen. Über ein Monat ist inzwischen vergangen, seit Wladimir Putin einen Angriffskrieg auf die Ukraine veranlasst hat. Mehr als drei Millionen Ukrainer:innen mussten seitdem ihre Heimat verlassen und sind in die Nachbarländer geflohen – auch nach Aachen. Über 2.000 ukrainische Geflüchtete haben sich bisher bei der Stadt registriert, es sind vor allem Frauen und Kinder, die der Krieg nach Aachen treibt.
Mit 3.000 bis 5.000 Geflüchteten rechnet die Stadt, die hier in den kommenden Wochen ankommen werden. Wirklich sichere Vorhersagen lassen sich aber kaum treffen, dafür ist die Entwicklung in der Ukraine zu unvorhersehbar.
Unterkunft
Etwa 850 Ukrainer:innen wohnen in städtischen Übergangsheimen und Notunterkünften, wie zum Beispiel in Hotels oder Turnhallen. Insgesamt neun Hallen werden dafür zur Verfügung gestellt. Besonders für Eltern und Kinder kann das auf lange Sicht aber keine Lösung sein, deshalb sucht die Stadt dringend nach Eigentümer:innen, die den Geflüchteten Wohnraum bereitstellen können.
Koordinierung
Eine Koordinationsstelle für Geflüchtete und Helfer:innen hat sich mittlerweile im Depot Talstraße eingerichtet, einen lokalen Treffpunkt zum kulturellen und sozialen Austausch. Hier kann auch Kontakt zu Integrationsmanager:innen aufgenommen werden, die den Ukrainer:innen Beratung anbieten.
Für Kinder wurden schon Bildungs- und Betreuungsangebote eingerichtet, ihre Situation soll – anders als während der Flüchtlingskrise von 2015 – besonders berücksichtigt werden.
Um die steigende Anzahl ukrainischer Geflüchteter unterzubringen, setzt die Stadt auf ein Flüchtlingslager am Siegel in Burtscheid, das gerade errichtet wird. Auf einem großen Fußballfeld wird die Zeltstadt aufgebaut. Fertig ist bereits ein Info-Point am Hauptbahnhof, der als zentrale Anlaufstelle dienen soll.