Elf Kandidierende aus Aachen wollen es schaffen: am 26. September über die Erststimme in das Parlament einzuziehen. Denn neben der Zweitstimme für eine Partei, mit der die Zusammensetzung des Bundestages bestimmt wird, kann jeder Wahlberechtigte auch einen Kandidaten oder eine Kandidatin aus seinem Wahlkreis wählen. Wer sich die meisten Stimmen sichert, sitzt sicher im Bundestag. So soll jede Region im Parlament vertreten werden können.
Aachen bereits mehrfach im Bundestag vertreten
Vier der elf Politiker:innen sitzen bereits im Bundestag. Rudolf Henke (CDU) gewann bereits dreimal in Folge das Direktmandat für Aachen. Oliver Krischer (GRÜNE), Andrej Hunko (DIE LINKE) und Katharina Willkomm (FDP) zogen über die Landesliste ihrer Parteien in den Bundestag ein. Neben Ye-One Rhie treten auch Anwärter:innen von AfD, die PARTEI, den Freien Wählern und dieBasis an. Auch zwei unabhängige Bewerber stehen zur Wahl. Die volle Übersicht über alle Kandidierenden findest du hier.
Im Vorlauf der Wahl führen verschiedene Unternehmen, Umfrage-Institute genannt, Umfragen und Berechnungen durch, zum Beispiel per Online-, Telefon- oder Face-To-Face-Befragungen. Oft werden sie von Fernsehsendern oder Zeitungen dazu beauftragt, die die Daten exklusiv veröffentlichen dürfen. Manchmal stellen die Umfrage-Institute ihre Ergebnisse öffentlich ins Netz, um Interesse an der eigenen Arbeit zu wecken oder Kunden zu gewinnen. Dazu gehört auch der WK-Chancencheck von „Wahlkreisprognose“ und die Wahlkreiskarte von „Insa Consulare”, die auch im Auftrag der BILD/BILD am Sonntag arbeitet.
Ye-One Rhie (SPD) klare Favoritin
Geht es nach „Wahlprognose“ darf eine Kandidatin besonders auf den 26. September gespannt sein. Der Umfragen-Anbieter prognostiziert eine Wahrscheinlichkeit für Ye-One Rhie (SPD) von 54%, die Direktwahl zu gewinnen. Den CDU-Bewerber Rudolf Henke sieht der WK-Chancenckeck bei 29%. Oliver Krischer (GRÜNE) könnte zu 15% das Direktmandat ergattern. Alle anderen Kandidat:innen hätten demnach keine Chance.
Der WK-Chancencheck von „Wahlkreisprognose” gibt nur die errechneten Gewinnchancen an. Die Zahlen beziehen sich also nicht auf die erwartete Stimmverteilung. Hier sieht das Umfrage-Institut aber auch einen Vorsprung für Ye-One Rhie vor den anderen Kandidat:innen von 6 bis 12 Prozent. Genauere Daten gibt das Unternehmen öffentlich nicht preis. Bei der Berechnung verweist „Wahlkreisprognose” auf einen eigenen Algorithmus, der unter anderem Umfragewerte, Popularität der Bewerber:innen und öffentliche Präsenz miteinander verrechnet.
Auch weiteres Institut sieht SPDlerin vorne
Zu einer ähnlichen Vorhersage kommt auch die INSA-Wahlkreiskarte. Das Angebot des Unternehmens „INSA-Consulere” sieht Ye-One Rhie mindestens 3 Prozentpunkte vor ihren Mitbewerber:innen. Konkreter werden die Angaben auch hier nicht.
Die Umfragen und Berechnungen von „INSA-Consulere” stehen seit längerem in der Kritik. So wird seit Jahren über eine Nähe des Unternehmens zur rechtskonservativen „Werteunion” und der AfD diskutiert. Weil das Institut auf Online-Umfragen des Anbieters „YouGov” zurückgreift, wird von manchen Experten auch über die Aussagekraft der Ergebnisse spekuliert.
Mehr zum WK-Chancencheck findest du hier.
Mehr zur INSA-Wahlkreiskarte findest du hier.