AACHEN | Die Gruppen „Aachener für eine menschliche Zukunft“ und „Querdenken 241“ haben auf ihren Social-Media-Kanälen angekündigt, dass der Publizist Thorsten Schulte am Samstag bei ihrer Demonstration am Elisenbrunnen auftreten wird. Der Bestseller-Autor hat Verbindungen zur AfD, PEGIDA und Rechtsextremen wie dem Rapper Chris Ares. Im Herbst 2020 nahm er an der Störer-Aktion im Deutschen Bundestag teil.
Schulte, der auch unter dem Pseudonym “Silberjunge” bekannt ist, hatte dabei gefilmt, wie die rechte Aktivistin Rebecca Sommer den Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) bedrängte. Das Video sorgte bundesweit für eine heftige Debatte über die AfD und die Radikalisierung von Gegnern der Pandemie-Maßnahmen.
Schulte betreibt einen eigenen Telegram- und YouTube-Kanal. Seine Videos tragen Titel wie “Geheimnis um Stalin & Hitler: Seht, was Steinmeier & Maas verheimlichen! Alle Fakten und Links hier!”. Auch in seinen Büchern verbreitet der Publizist verschiedene Verschwörungsideologien. In Reden auf Querdenken-Demonstrationen rief Schulte zur Bildung einer Querfront auf. So wird der Zusammenschluss von Links und Rechts mit dem gemeinsamen Feindbild der Demokratie bezeichnet.
Nach der Veröffentlichung seines letzten Buches “Fremdbestimmt” arbeitete Schulte nach eigenen Angaben monatelang mit dem Musiker Christoph Zloch zusammen. Der bayrische Verfassungsschutz stuft Zloch als rechtsextrem ein. Unter dem Künstlernamen “Chris Ares” rappt er in dem offiziellen Lied zu Schultes Buch über das strukturell antisemitische Narrativ einer vermeintlichen Elite (“Hochfinanz”), die die Menschen kontrolliere und eine autoritäre Weltregierung (“New World Order”) aufbauen wolle.
Hinter der Gruppe “Aachener für eine menschliche Zukunft” steht ein Friedensaktivist aus Würselen. Dem Mann wurde in der Vergangenheit oft das Bilden einer Querfront und die Nähe seiner Gruppe “Frieden Jetzt!” zur teils antisemitischen BDS-Kampagne vorgeworfen.
Die Demonstration beginnt um 15 Uhr am Elisenbrunnen. Der reichweitenstarke Twitter-Account “SchwurbelWatch” rief bereits zu einem Gegenprotest auf.